Nach der Rückkehr aus Frankreich 1939 lässt sich das Ehepaar Gertrud und Max Hunziker in Zürich nieder. Mehrere Male ziehen sie innerhalb der Stadt um (sie wohnen u.a. in der Gloriastrasse), bevor sie 1958 ein eigenes Haus mit Atelier im Zürcher Quartier Witikon beziehen können. Das Anwesen ist bis heute erhalten geblieben und aktuell Sitz des Vereins «Atelier Max Hunziker».

Ehemaliges Wohnhaus von Max und Gertrud Hunziker in Zürich Witikon (Fotograf: Thomas Hussel, 2011; Bildnachweis: Baugeschichtliches Archiv; CC BY-SA 4.0)

Das moderne Einfamilienhaus wird 1957 von Willy Bösiger (1904–1990) im Stil Le Corbusiers erbaut. Der Architekt war Ende der Zwanziger Jahre Mitarbeiter im Pariser Büro von Le Corbusier. Seit diesem Zeitpunkt hat er in Jahrzehnte langer Arbeit das Gesamtwerk Le Corbusiers herausgegeben. Ab 1930 eröffnete Bösiger ein eigenes Büro in Zürich, wo er u.a. das legendäre Café Select am Limmatquai und zahlreiche Wohnhäuser entwarf. Das Haus, das er für das Ehepaar Hunziker realisiert, zählt heute zu den schützenswerten Künstlerhäusern der Schweiz.

Das kubusförmige Atelier mit seinem hohen Fenster zur Nordseite (rechts im Bild) zeugt von einer speziell nach den Wünschen Hunzikers gestalteten Architektur. Hier findet der Künstler ideale Lichtverhältnisse, u.a. für die Herstellung seiner Glasmalereien, vor.

Atelier von Max Hunziker im heutigen Zustand mit Werken aus dem Nachlass

Auch im Innern befindet sich das Atelier noch im originalen Zustand. Das Mobiliar, die Bibliothek, viele Gemälde und Werke sowie Pinsel und Farben sind so aufbewahrt worden, wie sie diese der Künstler hinterlassen hatte, als er 1976 verstarb. Das Atelier ist somit einerseits ein Gedenkort, aber andererseits auch ein Ort, der einen interessanten Einblick in das reichhaltige Schaffen des einstmals bekannten Zürcher Künstlers ermöglicht.