Max Hunziker wurde am 6. März 1901 als jüngstes von zwölf Kindern in Zürich-Wiedikon geboren.

Die Eltern führten ein bescheidenes Milchgeschäft und schon in früher Jugend musste der kleine Max vor der Schule dem Vater beim Milchaustragen behilflich sein.

Auf Wunsch des Vaters trat Max Hunziker nach der Sekundarschule in das Lehrerseminar in Küsnacht ein, wo man seine Begabung erkannte. Von seinem Lehrer, dem Maler Gottfried August Neumann, erhielt er Förderung und Zuspruch.

Nach der bestandenen Prüfung für das Primarlehramt bescherte ihm eine kleine Ausstellung in Zürich einen unerwarteten Erfolg, der ihn den geradezu kühnen Entschluss fassen liess, auf eine Lehrerlaufbahn zu verzichten und freier Künstler zu werden.

 

Lehr und Wanderjahre

In vier erlebnis- und arbeitsreichen Jahren in Florenz vertiefte er sein handwerkliches Können und seine humanistische Bildung. Die folgenden Jahre verbrachte er in Südfrankreich, in Arles und Saint-Antoine bei Marseille.

Mit der Übersiedelung nach Paris im Jahr 1932 geriet der junge Künstler in den Strudel der Richtungskämpfe im Kunstbetrieb der Zwanziger- und Dreissigerjahre, und es bedurfte eines standhaften Charakters, um all den Versuchungen von Cubisme, Orphisme, Surrealisme und Abstraktion die Stirne zu bieten.

Hunziker wich Experimenten nicht aus, gewann aber die Überzeugung, dass, im Sinne Cézannes, nur eine Malerei mit und neben der Natur sinnvoll und human sein konnte. 1939, bei Ausbruch des Krieges, kehrte Max Hunziker nach Zürich zurück, wo er zuerst am Ufer der Limmat und später in Witikon seine Bleibe- und Wirkungsstätte fand. Das Schaffen des Heimgekehrten fand bald landesweit anerkennende Beachtung.

Druckgraphik

Zwei neue, unverhoffte Herausforderungen waren zukunftsbestimmend:

Zum einen erhielt Hunziker von seinem Mäzen Georg Reinhart und vom Kanton Zürich den Auftrag. Farbscheiben zu entwerfen.

Illustrationen

Zum anderen beauftragte ihn der damalige Leiter der Büchergilde Gutenberg, Bruno Dressler. G.F. Meyers «Jürg Jenatsch» und dann auf Hunzikers Anregung hin den Roman «Thyl Ulenspiegel» von Charles de Coster zu illustrieren.

Die Arbeiten zum «Ulenspiegel» (1940/41) mit 63 Illustrationen und zu Grimmelshausens Roman «Der abenteuerliche Simplicius Simplicissimus» (1944/45) mit 169 Illustrationen waren für Max Hunziker Anlass, nach einer neuen Lösung der drucktechnischen Probleme zu suchen. Mit der Entwicklung der Handätzung für den Hoch- und Buchdruck gelang ihm ein nachhaltiges neues Verfahren. Bild und Text konnten so in einem Durchgang gedruckt werden, wobei es sich bei den Illustrationen nun nicht mehr um Reproduktionen, sondern um Originalgraphik handelt.

Auszeichnung für kulturelle Verdienste»

1975   hat die Stadt Zürich Max Hunziker die « Auszeichnung für kulturelle Verdienste» verliehen. Max Hunziker ist am 9. September 1976 gestorben.

«Max-Hunziker-Weg»     Medienmitteilung:

2008 gelangte eine Privatperson an die Strassenbenennungskommission mit dem Wunsch, eine Strasse oder einen Weg nach dem Maler, Grafiker, Glasmaler und Illustrator Max Hunziker zu benennen. Private Bemühungen ergaben, dass in Witikon vor seinem Haus ein unbenannter Durchgangsweg besteht, der von der Wehrenbachhalde zur Drusbergstrasse führt, und sich für die Ehrung von Max Hunziker mit einem Strassennamen eignet.

Am 12. Mai 2010 hat der Stadtrat gemäss dem Antrag der Strassenbenennungskommission diesen Weg in Zürich-Witikon mit «Max-Hunziker-Weg» benannt.

Der erste öffentliche Auftrag

Den Anfang zu seiner Karriere als Glasmaler verdankte Max Hunziker dem Basler Architekten und Kunsthistoriker Peter Meyer 1894-1984. Dieser hat ihm 1941 den Auftrag von der Schwyzer Kantonsregierung  vermittelt: Zum 650-jährigen Bestehen der Eidgenossenschaft  die jeweiligen Standesscheiben für das Rathaus in Schwyz zu realisieren. So wurde er bekannt für weitere Werke zu einer Reihe Glasmalereien für staatliche, Kirchliche und private Auftraggeber. Die Ausführung der Standesscheibe führte Hunziker erstmals in die Werkstatt von Karl Ganz, mit dem er bis zu dessen Tode im Jahr 1970 eng zusammen arbeitete.

Glasmalerei

Zwei neue, unverhoffte Herausforderungen waren zukunftsbestimmend:

Zum einen erhielt Hunziker von seinem Mäzen Georg Reinhart und vom Kanton Zürich den Auftrag, Farbscheiben zu entwerfen. Die Begegnung mit dem versierten Glas-Fachmann Karl Ganz muss als grosser Glücksfall betrachtet werden. Dieser lebenslangen, freundschaftlichen Zusammenarbeit ist das umfangreiche und in seiner hohen Qualität einmalige Glas malerische Werk zu verdanken.

Zurzeit gibt es Glas-Bilder in Kirchen, Schulhäusern, Spitäler, Regierungsgebäuden und private Orte.
Max Hunziker hat es immer strikte abgelehnt, seine Werke zu interpretieren.

«Nöd frage – luege!»
war sein Rat.